Musik der ewigen Freundschaft

Kammermusik für Klavier und Klarinette


Clara Schumann: Drei Romanzen, op.22, für Violin und Klavier

(Bearbeitung von Duo Wanderer für Es-Klarinette und Klavier)

 

Robert Schumann: Fantasiestücke, op. 73

 

Johannes Brahms: Sonate f-moll, Op.120-1


"Auch das Schönste muß sterben!", schrieb Friedrich Schiller in seinem Gedicht „Nänie“. Jeder von uns wird die Welt mit dem eigenen Schicksal verlassen, und es scheint alles zu vergehen. Jedoch hinterlassen die Menschen etwas, vielleicht Briefe, Kunstwerke oder von den Komponisten die Musikstücke, die ihre Freundschaft verewigen.

Robert Schumann begegnete Clara Schumann (geb. Wieck) erstmals 1828 und verliebte sich in sie. 1840 heirateten sie. Dann lernten sie beide Johannes Brahms kennen. Die Freundschaft zwischen den drei Musikern stellt noch heute eine schöne Story in der Musikgeschichte dar. In Meiningen baute Brahms eine enge Freundschaft zu dem Hofklarinettisten Richard Mühlfeld, dem Brahms vier wichtige Klarinettenwerke widmete.

Drei Romanzen op.22 wurde von Clara Schumann 1853 in Düsseldorf für eine Violine und ein Klavier komponiert und auch für Oboe und Klavier umgeschrieben. „Auf das was folgt, kannst Du Dich ungeniert freuen!“ Selbstbewusst kündigt Clara Schumann Ende 1855 dem 24-jährigen Joseph Joachim ein Exemplar der Drei Romanzen op. 22 für Violine und Klavier an. Doch die gemeinsame Geschichte geht auch nach der Veröffentlichung weiter: Clara Schumann und Joachim führten die „Romanzen“ später bei ihren Konzerten wiederholt erfolgreich auf. Die erste Romanze beginnt mit einem Hauch von Zigeuner-Pathos, bevor ein kurzes zentrales Thema mit energetischen Arpeggios folgt. Dies wird durch einen letzten Abschnitt ähnlich die ersten gefolgt, in der Clara Schumann bezieht sich charmant auf das Hauptthema von erster Violinsonate ihres Manns Robert Schumann. Die zweite Romanze ist mit vielen Verzierungen wehmütiger. Es wird manchmal als repräsentativ für alle drei angesehen, angefangen mit einer klagenden Vorspeise bis hin zu energischen, extrovertierten Sprüngen und Arpeggios, gefolgt von einem weiter entwickelten Abschnitt mit dem ersten Thema. Der letzte Satz ist dem ersten sehr ähnlich, hat aber ungefähr die gleiche Länge wie die ersten beiden. Er enthält langgliedrige Melodien mit plätschernder, sprudelnder Klavierbegleitung.

Die Bearbeitung für Es-Klarinette und Klavier kommt aus der Hand Changs, Klarinettist von Duo Wanderer.

 

Robert Schumann schrieb die Stücke im Februar 1849 über nur zwei Tage und nannte sie ursprünglich "Soirée Pieces", bevor er sich für den Titel "Fantasy Pieces" entschied. Der Titel ist einer, den Schumann liebte, da er ihn in mehreren Werken verwendete. Dieser poetische Titel fördert die grundlegende romantischeVorstellung, dass der kreative Ausdruck das Produkt der uneingeschränkten Vorstellungskraft des Künstlers ist. Darüber hinaus rechtfertigen die Konnotationen von "Fantasie" die plötzlichen Stimmungsänderungen. Obwohl sie ursprünglich für Klarinette und Klavier gedacht waren, gab Schumann an, dass die Klarinettenstimme auch auf Bratsche oder Cello gespielt werden könne.

 

Johannes Brahms schrieb seine beiden Klarinettensonaten 1894, drei Jahre vor seinem Tode, für den Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld, der von seinen Zeitgenossen wegen seines unvergleichlichen Spiels gerühmt wurde. Auch Brahms war hingerissen und komponierte die unvergleichen späten Klarinettenwerke: das Klarinettentrio und -quintett von 1891 und die beiden Sonaten von 1894. Obwohl Brahms letztere alternativ für Klarinette und Bratsche herausgab, war es doch „Fräulein Klarinette“, wie er das Instrument scherzhaft nannte, die ihn zu diesen Stücken inspirierte. So düster und schwermütig beginnt die erste. Brahms verwendete hier die Tonart f-Moll, eine Lieblingstonart Beethovens.